Ob Ihr Hund taub geboren wird oder sein Gehör im Laufe der Zeit verliert, es gibt keinen Grund, warum er nicht ein normales, aktives Leben führen kann. Mit ein wenig Training und ein paar kleinen Anpassungen in Ihrem Leben, kann Ihr Hund alles tun.

Was ist Taubheit bei Hunden?

Der Begriff “taub” kann für viele verschiedene Arten und Grade von Hörverlust verwendet werden. Taubheit kann sich auf eine partielle Taubheit oder einen vollständigen Hörverlust beziehen. Je nach Ursache kann der Hörverlust bei Ihrem Haustier vorübergehend oder dauerhaft sein. Genau wie beim Menschen kann Ihr Hund auf einem oder beiden Ohren schwerhörig werden. Ein beidseitig ertaubter Hund ist vollständig taub und hat einen kompletten Hörverlust auf beiden Ohren. Ein einseitig tauber Hund hingegen gilt als teilweise taub (taub auf einem Ohr) und hat zumindest ein teilweises Hörvermögen auf dem anderen Ohr.

Hereditäre Taubheit bei Hunden

Die häufigste Ursache für Taubheit ist genetisch bedingt, und es gibt mehrere Rassen, die anfälliger für Hörverlust sind als andere. Ein häufiges Merkmal bei diesen Rassen ist die Fellfarbe. Hunde mit weißem oder meliertem Fell haben ein höheres Risiko, mit angeborener Taubheit geboren zu werden.

• Dalmatiner – 30% der Dalmatiner werden auf einem oder beiden Ohren taub geboren
• English Setter
• Australische Schäferhunde – “lethal white” oder double merle Australian Shepherds können taub, blind, oder beides
• Jack Russell Terrier

Gängige Ursachen für Hörverlust bei Hunden

• Ohrenschmalzablagerungen im Gehörgang
• Unbehandelte oder chronische Ohrinfektionen
• Verletzungen
• Medikamentenvergiftung
• Tumore
• Anlagebedingte Geburtsfehler
• Altersbedingte Schwerhörigkeit

Wie Sie feststellen können, ob Ihr Hund taub ist

Dank der unglaublichen Sinne Ihres Hundes, können sie ihren Hörverlust leicht kompensieren, indem sie sich stärker auf ihre anderen Sinne verlassen. Hunde nehmen das Leben zuerst mit ihrem Geruchssinn wahr, dann mit dem Sehsinn und schließlich mit dem Gehör. Das kann es noch schwieriger machen, einen Hörverlust zu erkennen, vor allem, wenn er schleichend auftritt.

Hier sind einige Anzeichen, auf die man achten sollte:

• Eine Veränderung im Gehorsam des Hundes oder in der Reaktion auf gängige Kommandos
• Er reagiert nicht mehr, wenn Sie ihn rufen
• Ihr Haustier reagiert nicht mehr auf die Geräusche von quietschendem Spielzeug, Türklingeln oder anderen üblichen Geräuschen
• Es fällt ihm schwer aufzuwachen
• Der Hund reagiert aggressiv, wenn er geweckt wird
• Er lässt sich leicht erschrecken
• Übermäßiges Bellen ohne ohne Grund
• Häufiges Schütteln oder Neigen des Kopfes

4 Wege, Ihrem tauben Hund zu helfen

Besuchen Sie den Tierarzt

Wenn Ihr Hund Anzeichen von Hörverlust zeigt, vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Tierarzt. Während der Untersuchung wird Ihr Tierarzt den Gehörgang Ihres Hundes überprüfen, um sicherzustellen, dass er frei von Ablagerungen ist und keine Anzeichen einer Infektion aufweist. Ihr Tierarzt wird auch einen einfachen Hörtest durchführen, z. B. indem er sich hinter oder neben Ihren Hund stellt und klatscht, um seine Reaktionsfähigkeit zu prüfen.

Tipp: Wenn Sie versuchen, das Gehör Ihres Hundes zu Hause zu testen, gehen Sie etwas zurück. Ihr Hund kann vielleicht nicht hören, aber er kann Vibrationen wahrnehmen, wenn Sie zu nahe stehen!

Ihr Tierarzt wird höchstwahrscheinlich einen BAER-Test oder einen Hirnstamm-Audioreaktionstest durchführen. Der BAER-Test ist der endgültige Hörtest, der die elektrische Aktivität im Gehirn misst.

Neue Wege der Kommunikation finden

Wie jeder andere Hund möchte auch ein tauber Hund kommunizieren und sich mit seiner Familie verbinden. Und es ist nie zu spät, Ihrem Hund neue Tricks beizubringen! Ein schwerhöriges oder taubes Haustier kann nicht auf verbale Kommandos reagieren, wechseln Sie zu Handzeichen! Manche Menschen lehnen sich an die amerikanische Zeichensprache an oder kreieren ihre eigenen, leicht zu merkenden Signale.

Tipp: Stellen Sie sicher, dass Sie ein eindeutiges Handzeichen für den Namen Ihres Hundes kreieren, damit er weiß, wann er reagieren muss.

Wechseln Sie zu visuellen Signalen

Ein Hund mit Hörverlust kann leicht erschrecken und hat oft mit Trennungsangst zu kämpfen. Berühren Sie Ihren tauben Hund sanft, wenn Sie einen Raum betreten oder verlassen, damit er immer weiß, wo Sie sind. Ein aufgeschreckter Hund kann leicht aggressiv reagieren. Sorgen Sie dafür, dass alle Familienmitglieder (insbesondere Kinder) wissen, wie sie mit ihrem Haustier umgehen sollen.

Tipp: Nachts können Sie das Licht ein- oder ausschalten oder eine Taschenlampe verwenden, um Ihrem Hund ein Signal zu geben.

Sichern Sie Ihr Haustier im Freien

Haustiere mit Hörminderung hören möglicherweise den Straßenverkehr nicht oder nehmen andere Gefahren in ihrer Umgebung nicht wahr, was den Gang zur Toilette unheimlich und gefährlich machen kann. Gehörlose Haustiere sollten zu ihrer eigenen Sicherheit immer an der Leine oder in einem eingezäunten Hof gehalten werden.

Tipp: Wenn Ihr Hund nicht angeleint ist, befestigen Sie eine Glocke oder ein Licht an seinem Halsband, damit Sie immer wissen, wo er ist.