Cause Marketing scheint im Moment ziemlich präsent zu sein.
Auch wenn es Cause Marketing schon seit etwa 50 Jahren gibt, hat das Internet zweifellos das wohltätige Spenden und das Engagement von Marken revolutioniert.
Die Statistik lügt nicht:
- Das Sponsoring für gemeinnützige Zwecke wird 2016 voraussichtlich 2 Mrd. USD erreichen, ein Anstieg von 3.
- Eine Nielsen-Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass “42 % der nordamerikanischen Käufer für Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die sich für positive soziale und ökologische Auswirkungen engagieren, mehr bezahlen würden”.
- Eine CSR-Studie von Cone Communications ergab, dass “91 % der Verbraucher weltweit von Unternehmen erwarten, dass sie nicht nur Gewinne erzielen, sondern sich auch verantwortungsvoll um soziale und ökologische Belange kümmern.
Der Grund für dieses Wachstum ist vielleicht ein zweifacher: Die größere Markentransparenz und die Stärkung der Kunden haben dazu geführt, dass Unternehmen ihr CSR-Engagement überdenken, und die digitale Kommunikation hat es auch einfacher gemacht, sich für eine Sache einzusetzen und Unterstützung zu gewinnen.
Hier sind drei aktuelle Beispiele für Cause Marketing, die sehr interessante Fallstudien für eine sich noch entwickelnde Marketingstrategie darstellen.
UberGIVING
Rachael Petitt, Marketing-Direktorin bei Uber, war eine der Rednerinnen auf dem Festival of Marketing 2016 und gab uns viele Hintergrundinformationen zu UberGiving.
Im September 2016 wurde die europäische Flüchtlingskrise durch den Tod des dreijährigen Alan Kurdi verschärft. Zu dieser Zeit beschloss Uber, logistische Unterstützung zu leisten.
Die App ermöglichte es den Nutzern, auf “Giving” zu swipen und ein Auto anzufordern, um Spenden wie Decken und Kleidung abzuholen, die dann an lokale Wohltätigkeitspartner wie Save the Children in Großbritannien geliefert wurden.
Uber skalierte die Idee sehr schnell, von der Idee bis zur Ausführung in 80 Stunden. Die Initiative wurde in 46 Städten in ganz Europa eingeführt und führte am 9. und 10. September zu 2.800 Sammlungen.
Das Unternehmen nutzte Blogs, E-Mail-Marketing, soziale Medien und einen Splash-Screen, um UberGiving zu vermarkten.
Ein Playbook wurde mit Texten und Inhalten erstellt, um jedem Markt die Teilnahme zu ermöglichen.
Weitere Ergebnisse der Aktion:
- Die Spenden füllten 10 Schiffscontainer.
- 232 Partnerfahrer nahmen teil.
- 2.828 Sammlungen wurden durchgeführt.
- 33.572 einzigartige Anfragen von Kunden wurden gestellt.
- 5,6 Mio. soziale Eindrücke wurden ohne Medienausgaben und ohne bezahlte Influencer generiert.
Rachael erklärte die vier Faktoren, die zum Erfolg von UberGiving beigetragen haben:
- Der Kunde steht im Vordergrund: Uber ermöglichte es den Fahrern, etwas zu tun, was ihnen wichtig war.
- Relevanz: Uber hat in Rekordtempo dafür gesorgt, dass Fahrer und Partner-Fahrer etwas zurückgeben können, wenn sie es wollen.
- Greifbar: Die Spenden stellten eine echte Möglichkeit dar, etwas zu bewirken.
- Reichweite: Die Kampagne wurde weit verbreitet, ohne dass Uber in die Medien investierte.
Interessant war auch das Eingeständnis von Rachael, dass das Marketingteam “einen Zusammenhang zwischen Wohltätigkeitskampagnen und finanziellem Aufschwung nachweisen muss.”
Das wirft die Frage auf: “Was ist, wenn es keinen finanziellen Aufschwung gibt? Das gilt natürlich für alle Unternehmen, die sich im Bereich des Cause Marketing engagieren – wenn es gut gemacht ist, sollte es für alle Beteiligten von Vorteil sein.”
Rachael deutete an, dass Uber im nächsten Jahr noch mehr Cause Marketing betreiben wird, um “besser zu kommunizieren, wofür wir stehen.”
Sieben der besten Charity-Marketing-Kampagnen aus dem Jahr 2017
Starbucks – Heben Sie eine Tasse für einen guten Zweck
Der E-Mail-Kanal von Starbucks ist immens leistungsfähig und wird genutzt, um Rewards-Mitglieder über saisonale Spezialitäten, neue Menüpunkte, Angebote und allgemeine Markenaktivitäten zu informieren.
Ich habe vor kurzem die unten stehende E-Mail erhalten und mir ist aufgefallen, was für ein wertvolles Stück Markenmarketing das ist.
Denn Marketing wie dieses trägt viel dazu bei, meine Wahrnehmung der Marke zu verbessern (unabhängig davon, ob ich tatsächlich an der Kampagne teilnehme oder nicht).
Die Kampagne selbst ist ziemlich einfach: Starbucks UK arbeitet mit Neighbourly (einer gemeinnützigen Spendenplattform) zusammen, um für jedes verkaufte Festtagsgetränk 5 Pence an eine Reihe von nominierten Wohltätigkeitsorganisationen in der Gemeinde zu spenden.
250 nominierte Wohltätigkeitsorganisationen werden jeweils 500 bis 1.000 Pfund erhalten.
Passend zur Urlaubszeit läuft die Kampagne in einer Zeit, in der Starbucks viele saisonale Aktivitäten (Speisekarte, Dekoration, Tassen usw.) anbietet und in der die Menschen eher an wohltätige Zwecke denken.
Starbucks hat schon früher mit Neighbourly zusammengearbeitet, um lokale Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen, und diese Kampagne ist ein einfaches, aber effektives Beispiel für Cause Marketing.
Es ist auch erwähnenswert, dass Starbucks größere Programme initiiert hat, wobei 2015 insgesamt 29 Millionen US-Dollar an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet wurden, teilweise über die Starbucks Foundation.
Zu diesen Kampagnen gehören die Ausbildung junger Menschen, der Zugang zu sauberem Wasser und die Unterstützung von Tee- und Kaffeegemeinschaften.
JetBlue – Soar with Reading
Seit 2011 arbeitet JetBlue im Rahmen der Kampagne “Soar with Reading” mit Random House und der gemeinnützigen Organisation FirstBook zusammen, um Kinder in einkommensschwachen Gegenden mit kostenlosen Büchern zu versorgen.
Bisher wurden Bücher im Wert von über 1,75 Millionen Dollar gespendet, wobei einige davon auf kreative Weise über kostenlose Buchautomaten in Schulen verteilt wurden.
JetBlue betreibt auch ein Freiwilligenprogramm für Mitarbeiter. Im Rahmen des Community Connection-Programms können Besatzungsmitglieder für jeweils 25 Stunden ehrenamtlicher Arbeit einen Hin- und Rückflug an eine Wohltätigkeitsorganisation verschenken.
Zusammenfassung
Es gibt noch viele, viele weitere dieser Beispiele.
Starbucks tut gut daran, E-Mail-Marketing einzusetzen, um den Bekanntheitsgrad zu steigern, aber es ist UberGiving, das hier wirklich heraussticht.
UberGiving steigert die direkte Auseinandersetzung mit dem Produkt (App-Nutzung), schafft eine bleibende Erinnerung und ein Gefühl des gegenseitigen Wohlwollens mit der Marke und ermutigt die Spender, über ihre Aktivität zu berichten.
Das waren vielleicht nur zwei Tage Cause Marketing, aber Marken, die in der Lage sind, sich so sichtbar und direkt neben ihrem Produktangebot für einen guten Zweck einzusetzen, werden sicherlich langfristig davon profitieren.
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