Die perfekte Diktatur? Südkorea im Vergleich zu Argentinien, Brasilien, Chile und Mexiko

Abstract:

Im Jahr 1959 war Südkorea von Armut gezeichnet. Bis 1979 entwickelte sich eine leistungsfähige industrielle Wirtschaft und eine lebendige Zivilgesellschaft, die acht Jahre später zum demokratischen Durchbruch führen sollte. Der Wandel vollzog sich in den Jahren der Präsidentschaft von Park Chung Hee. Park kam 1961 durch einen Staatsstreich an die Macht und regierte bis zu seiner Ermordung im Oktober 1979 quasi als Diktator. Ihm wird das Verdienst zugeschrieben, Südkorea modernisiert zu haben, allerdings zu einem hohen politischen und sozialen Preis.

Die politische Landschaft Südkoreas unter Park lässt sich nicht so einfach kategorisieren. Der Staat war räuberisch und doch technokratisch, reformfreudig und doch schnell dabei, im Namen der politischen Ordnung gegen Andersdenkende vorzugehen. Die Nation befand sich in einem unruhigen Gleichgewicht zwischen oppositionellen Kräften, die demokratische Reformen forderten, und der Besessenheit der Park-Regierung von wirtschaftlichem Wachstum. Die Chaebol (ein mächtiges Konglomerat multinationaler Konzerne mit Sitz in Südkorea) wurden von der Regierung massiv unterstützt, um neue Wachstumsbranchen zu erschließen, auch wenn eine landesweite Kampagne wirtschaftlicher Schocktherapie – Zinserhöhungen, Abwertung und Lohnkürzungen – auf starken öffentlichen Widerstand stieß und beträchtliche Härten verursachte.

Dieser bahnbrechende Band untersucht Südkoreas Entwicklungszeit als eine Studie über die komplexe Politik der Modernisierung. Die Aufsätze stützen sich auf eine außergewöhnliche Bandbreite von Quellen in englischer und koreanischer Sprache und kontextualisieren viele der Zweideutigkeiten in Südkoreas Weg von der Armut zu einem nachhaltigen hohen Wirtschaftswachstum.

Hinweise:

Download PDF

Website

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.