Diese Bienenart macht “Honig” aus verrottendem Fleisch – The 13th Floor

Die Natur liefert immer wieder erstaunliche, faszinierende, verblüffende und manchmal sogar erschreckende neue Fragen, über die man nachdenken kann. Zum Beispiel: Wie würde Honig aus einer verwesenden Leiche schmecken?

Ja, so etwas gibt es… technisch gesehen jedenfalls. Das Material, das von einer Bienenart abgesondert wird, würde nicht als “Honig” im eigentlichen Sinne betrachtet werden, aber im Grunde genommen wird das Sekret der Geierbiene (Art Trigona necrophaga) sehr ähnlich wie das der Gartenhonigbienen produziert… der Hauptunterschied ist, dass diese Bienen sich nicht vom Nektar blühender Pflanzen ernähren. Wie der Name schon sagt, frisst die Geierbiene das flüssige Fleisch von verrottenden Tierkadavern.

Obwohl die ersten Trigona-Arten im späten 18. Jahrhundert klassifiziert wurden, wurde die auf Kadavern basierende Ernährung von Trigona necrophaga erst 1982 nachgewiesen. Wissenschaftler beobachteten, wie diese Bienen in die Augenhöhlen toter Tiere eindrangen und verrottetes Fleisch “ernteten”, indem sie es verzehrten und in einer speziell entwickelten Innentasche speicherten, bis sie es in den Bienenstock bringen und wieder auskotzen konnten. Die Arbeitsbienen verwenden dann ihre eigenen einzigartigen Verdauungsenzyme, um es weiter in eine honigähnliche Substanz aufzuspalten, die fäulnisresistent ist, so dass sie gelagert und zur Ernährung der Bienenpopulation über lange Zeiträume verwendet werden kann.

Nun, da Sie sich richtig geekelt haben, lassen Sie uns auf die erste Frage zurückkommen: Kann man “Leichenhonig”, der von Geierbienen produziert wird, tatsächlich essen?

Bildnachweis: Dongseon Kim

Nun, so krass ein Leichenhonig-Sandwich auch klingen mag, es gibt bisher keine Aufzeichnungen darüber, dass dies versucht wurde. Bienenexperten raten jedoch dringend davon ab, dies zu versuchen – nicht, weil der Honig einen umbringen könnte (was durchaus möglich ist), sondern weil Geierbienen nur so viel von diesem Material speichern, wie sie für ihre Bienenstöcke brauchen, im Gegensatz zu gewöhnlichen Honigbienen, die viel mehr produzieren, als sie brauchen.

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