Das Epineurium gilt als die äußere anatomische Barriere der peripheren Nerven. Unser Ziel war es, die Mikroanatomie der die Nerven umgebenden Schichten mit verschiedenen gewebespezifischen Färbemethoden zu charakterisieren. Untersucht wurden zweihundertzweiundvierzig Querschnitte menschlicher Ischias- und Medianusnerven sowie der Plexus brachialis von acht frischen, nicht entmannten Leichnamen. Die Proben wurden in Formaldehydlösung fixiert und unter Standardbedingungen mit Hämatoxylin-Eosin, Masson’s Trichrom oder Epithelmembran-Antigen gefärbt. Da Epithelialmembran-Antigen nur das Perineurium anfärbt, konnten wir mit Hämatoxylin-Eosin und Masson-Trichrom nachweisen, dass es innerhalb und außerhalb der Nerven unterschiedliche Kollagenschichten gab. Alle Faszikel wiesen eine Kollagenschicht auf, die das Perineurium umgab und in engem Kontakt mit ihm stand, ohne dass dazwischen Fettgewebe lag. Im Gegensatz zum Perineurium enthielt diese Schicht, ein “internes Epineurium”, keine Zellen und umgab einen oder eine kleine Gruppe von Faszikeln. Die Bündelung dieser Faszikel oder kleinen Gruppen von Faszikeln war das eigentliche Epineurium, und zwischen dem eigentlichen und dem inneren Epineurium fanden wir durchweg ein fetthaltiges Kompartiment. Weiter proximal davon waren der Tibialis- und der Peroneusnerv durch eine weitere Kollagenschicht, das Zirkumneurium, gebündelt, das ebenfalls ein fettzellhaltiges Kompartiment in der Tiefe aufwies. Zwischen den Adipozyten befanden sich verstreute Kollagenfasern. Durch gewebespezifische Färbung konnten wir eine Kollagenschicht, das “innere Epineurium”, nachweisen. Außerhalb der Nerven identifizierten wir mehrere fetthaltige konzentrische Kompartimente. Diese Kompartimente waren durch kollagene Faserschichten begrenzt, die ebenfalls dem Epineurium ähnelten. Clin. Anat. 33:199-206, 2020. © 2019 Wiley Periodicals, Inc.
Maternidad y todo
Blog para todos