Familiäre Lungenfibrose ist der stärkste Risikofaktor für idiopathische Lungenfibrose

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine tödliche Lungenerkrankung unbekannter Ätiologie. Die Krankheit ist wahrscheinlich das Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen genetischen und Umweltfaktoren. Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Umweltfaktoren wie Zigarettenrauchen und Metallstaubexposition oder Begleiterkrankungen wie gastroösophagealer Reflux und Typ-2-Diabetes mellitus (DM2) das Risiko, an IPF zu erkranken, erhöhen können. Hinsichtlich dieser und anderer mutmaßlicher Risikofaktoren für IPF besteht jedoch noch erhebliche Unsicherheit. In dieser Studie führten wir eine Fall-Kontroll-Analyse durch, an der 100 Patienten mit IPF und 263 nach Alter, Geschlecht und Wohnort gematchte Kontrollpersonen teilnahmen. Mithilfe eines strukturierten Fragebogens wurden potenzielle Risikofaktoren für IPF ermittelt, darunter Umwelt- und berufliche Expositionen sowie die Bedeutung einer familiären Vorbelastung mit Lungenfibrose. Die multivariate Analyse ergab, dass eine familiäre Vorbelastung mit Lungenfibrose stark mit einem erhöhten IPF-Risiko verbunden war. Tatsächlich berichteten 20 % der Fälle von einem Elternteil oder einem Geschwisterkind mit Lungenfibrose. Gastroösophagealer Reflux, früheres Zigarettenrauchen und frühere oder aktuelle berufliche Exposition gegenüber Stäuben, Rauch, Gasen oder Chemikalien wurden ebenfalls mit der Krankheit in Verbindung gebracht. Obwohl DM2 in der univariaten Analyse ein signifikanter Risikofaktor ist, war er in der multivariaten Analyse nicht signifikant. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine familiäre Vorbelastung mit Lungenfibrose ein starker Risikofaktor für IPF ist. Außerdem bestätigten wir, dass berufliche Expositionen, gastroösophagealer Reflux und früheres Rauchen das Risiko für diese Krankheit erhöhen.

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