Menschen mit Diabetes nehmen oft andere Medikamente ein, um ihr Herz, ihr Gewicht, ihren Blutdruck und vieles mehr zu unterstützen. Diese Medikamente sind zwar wichtig für die allgemeine Gesundheit, können aber auch die Kontrolle des Blutzuckerspiegels erschweren.

Es ist bekannt, dass einige der gebräuchlichsten Nicht-Diabetes-Medikamente, die von Menschen mit Typ-2-Diabetes eingenommen werden, bei den meisten Patienten den Blutzucker erhöhen, unabhängig davon, ob sie Diabetes haben oder nicht.

Hier sind die sechs häufigsten Medikamente, die sich negativ auf die Blutzuckereinstellung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes auswirken.

Blutdruckmedikamente

Ungefähr 67 % der Erwachsenen mit Typ-2-Diabetes haben mit hohem Blutdruck zu kämpfen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die große Mehrheit der Diabetiker Medikamente zur Senkung des Blutdrucks einnimmt, um das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls zu verringern.

Leider sind einige der gängigsten Blutdruckmedikamente dafür bekannt, dass sie den Blutzuckerspiegel erhöhen.

Beta-Blocker

Beta-Blocker, zu denen Medikamente wie Lopressor und Tenormin gehören, und Thiazid-Diuretika wie Thaliton und Microzid neigen beide dazu, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.

Beta-Blocker können die Fähigkeit des Körpers zur Insulinausschüttung verringern, was dazu führen kann, dass manche Menschen zusätzlich Insulin spritzen müssen, während diejenigen, die bereits Insulin nehmen, ihre Dosis erhöhen müssen.

Diuretika wirken, indem sie Natrium und damit auch Kalium aus dem Körper ausschwemmen. Da Kalium für die Aufnahme von Glukose in die Zellen unerlässlich ist, können diese Medikamente den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen.

Die Einnahme eines Kaliumpräparats zusammen mit einem Diuretikum kann hilfreich sein.

Coreg ist die bessere Wahl

Coreg ist ein Blutdruckmedikament, das den Blutzuckerspiegel nicht zu beeinflussen scheint. Es könnte die bessere Wahl für diejenigen sein, die Schwierigkeiten haben, ihren Zuckerwert im Rahmen zu halten.

Cholesterinsenkende Medikamente

Statine

Statine sind für ihre blutzuckersteigernde Wirkung bekannt.

Wie bestimmte Betablocker scheinen diese Cholesterinmedikamente die Insulinausschüttung zu verringern, was es dem Körper noch schwerer macht, mit überschüssiger Glukose im Blut fertig zu werden. Darüber hinaus können Statine auch die Insulinresistenz erhöhen, was den Blutzuckerspiegel weiter ansteigen lässt.

Leider ist diese Wirkung nicht nur auf Cholesterinmedikamente beschränkt.

Niacin

Niacin oder Vitamin B3 ist ein rezeptfreier Zusatz, der das schlechte Cholesterin senkt. Es beeinflusst auch die Glukosetoleranz im Körper.

Wenn Niacin in hohen Dosen eingenommen wird, kommt es häufig zu erhöhtem Blutzucker.

Ernährungsalternative

Es ist zwar nicht immer möglich, Cholesterinmedikamente ganz wegzulassen, aber eine pflanzliche Ernährung, die von Natur aus wenig schlechtes Cholesterin enthält, kann dazu beitragen, den Bedarf an diesen Medikamenten zu verringern und gleichzeitig den Blutzuckerspiegel zu verbessern.

Antibiotika

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes haben mit wiederkehrenden oder häufigen Infektionen zu kämpfen.

Leider neigen einige der am häufigsten verschriebenen Antibiotika nicht nur dazu, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen, sondern auch gefährliche Blutzuckerschwankungen zu verursachen.

Fluorchinolone

Fluorchinolone, eine Klasse von Antibiotika, zu der Medikamente wie Cipro, Levaquin und Avelox gehören, können nachweislich schwere Blutzuckerspitzen und -abfälle verursachen, die bei Menschen mit Diabetes zu gefährlichen Über- und Unterzuckerungen führen.

Diese Arten von Antibiotika werden in der Regel zur Behandlung von Harnwegsinfektionen und Lungenentzündungen verschrieben, beides Erkrankungen, die bei Typ-2-Diabetes häufiger vorkommen.

Dapson und Rifampin

Dapson und Rifampin scheinen sich ebenfalls auf den Blutzucker auszuwirken, allerdings nicht in gleichem Maße.

Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt

In vielen Fällen gibt es alternative Antibiotika, die für Menschen mit Diabetes sicherer sind. Die meisten Ärzte werden die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten abwägen und Fluorchinolone nur dann einsetzen, wenn es unbedingt notwendig ist.

Es ist immer eine gute Idee, Ihr medizinisches Team nach den wahrscheinlichen Auswirkungen eines Medikaments auf Ihre Blutzuckereinstellung zu fragen.

Steroide

Steroide sind ein weiteres häufig verschriebenes Medikament für Menschen mit Typ-2-Diabetes. Diese entzündungshemmenden Medikamente werden häufig zur Behandlung von Arthritis, Hautkrankheiten, Asthma und anderen Krankheiten eingesetzt, die durch Schwellungen und Entzündungen gekennzeichnet sind.

Prednison, Betamethason und Hydrocortison sind unter anderem dafür bekannt, dass sie den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Diese Medikamente neigen dazu, die Leber resistent gegen Insulin zu machen, was zu einer geringeren Glukoseverwertung führen kann und die Leber veranlasst, mehr Glukose ins Blut auszuscheiden.

Glücklicherweise haben topische und inhalative Steroide viel weniger Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel, da viel weniger dieser Medikamente in den Blutkreislauf gelangen.

Koffeintabletten

Während eine normale Tasse Kaffee oder Tee wahrscheinlich keine dramatischen Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat, können hochkonzentrierte Mengen an Koffein das Gegenteil bewirken.

Viele Gewichtskontroll- und Diätpräparate verwenden Stimulanzien wie Koffein, um die Gewichtsabnahme zu unterstützen und das Energieniveau zu erhöhen. Während der Gewichtsverlust fast immer zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führt, kann die Einnahme hoher Dosen von Koffein auf dem Weg dorthin gefährliche Blutzuckerspitzen verursachen.

Koffein erhöht nicht nur die Insulinresistenz, sondern kann auch die Glukoseverwertung nach den Mahlzeiten verringern, was zu anhaltenden Spitzen nach dem Essen führt.

Bevor Sie sich für ein Nahrungsergänzungsmittel entscheiden, das Ihnen beim Abnehmen helfen soll, vergewissern Sie sich, dass Sie ein Präparat mit mäßigem Koffeingehalt wählen.

Wenn Sie besonders empfindlich auf die blutzuckersteigernden Wirkungen von Koffein reagieren, kann es sich sogar lohnen, die morgendliche Tasse Kaffee auszulassen und stattdessen einen koffeinfreien Tee zu trinken.

Antidepressiva

Viele Menschen sind auf antidepressive Medikamente angewiesen, vor allem diejenigen, bei denen die Diagnose erst kürzlich gestellt wurde. Diese Medikamente sind zwar wichtig, um das emotionale Ungleichgewicht zu überwinden oder zumindest zu bewältigen, das bei einem Leben mit Diabetes häufig auftritt, aber sie können die Situation auch verschlimmern, indem sie den Blutzuckerspiegel erhöhen und eine erfolgreiche Behandlung der Krankheit erschweren.

Es gibt eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die darauf hinzuweisen scheinen, dass Antidepressiva das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes erhöhen, insbesondere bei Menschen, die bereits Prädiabetiker sind.

Es ist bekannt, dass Antidepressiva zu einer Gewichtszunahme führen, einem weiteren Risikofaktor für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes. Einiges deutet auch darauf hin, dass dieses erhöhte Risiko unabhängig von der Gewichtszunahme besteht, was bedeutet, dass möglicherweise noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Wie bei vielen anderen Medikamenten auf dieser Liste kommt es bei der Entscheidung für oder gegen die Einnahme von Antidepressiva darauf an, die Risiken eines erhöhten Blutzuckerspiegels gegen die Risiken eines Verzichts auf das Medikament abzuwägen. Darüber sollte jeder mit seinem Arzt sprechen, bevor er ein Medikament hinzufügt oder ändert.