Zielsetzung: Untersuchung der natürlichen Empfindlichkeit gegenüber 69 antimikrobiellen Wirkstoffen von 107 Enterobacter-Stämmen, darunter E. amnigenus (n = 18), E. cancerogenus (n = 26), E. gergoviae (n = 28) und E. sakazakii (n = 35).
Methoden: Die minimalen Hemmkonzentrationen (MHKs) wurden mit einem Mikroverdünnungsverfahren in Isosensitest-Bouillon und kationenangepasster Mueller-Hinton-Bouillon bestimmt.
Ergebnisse: Alle Arten waren von Natur aus empfindlich oder intermediär gegenüber Tetrazyklinen, Aminoglykosiden, zahlreichen Beta-Lactamen (Acylureidopenicilline, Ticarcillin, Ampicillin/Sulbactam, verschiedene Cephalosporine, Carbapeneme, Aztreonam), Chinolonen, Antifolaten, Chloramphenicol und Nitrofurantoin. Eine natürliche Resistenz wurde gegenüber Penicillin G, Oxacillin, mehreren Makroliden, Lincosamiden, Streptograminen, Glykopeptiden, Rifampicin und Fusidinsäure festgestellt. Speziesbezogene Unterschiede in der natürlichen Empfindlichkeit wurden gegenüber einigen Beta-Lactamen, Azithromycin und Fosfomycin festgestellt. Während E. gergoviae die empfindlichste Spezies für Azithromycin war, war E. cancerogenus am empfindlichsten für Fosfomycin und zeigte als einzige Spezies eine natürliche Resistenz gegen Amoxicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefaclor, Cefazolin, Loracarbef und Cefoxitin. Bei der Empfindlichkeit gegenüber den meisten Antibiotika gab es nur geringe mittelabhängige Unterschiede.
Schlussfolgerungen: Mit der vorliegenden Studie wird eine Datenbank über die natürliche Empfindlichkeit neu etablierter Enterobacter-Spezies gegenüber einem breiten Spektrum von Antibiotika erstellt, die zur Validierung der Ergebnisse von Routine-Empfindlichkeitstests herangezogen werden kann. beta-Lactam-Empfindlichkeitsmuster deuten auf die Expression speziesspezifischer beta-Lactamasen hin, die bei allen Spezies außer E. sakazakii auf hohem oder niedrigem Niveau exprimiert werden.