- Der Marianengraben ist der tiefste Punkt der Erde, lichtleer mit dem Druck von 48 Jumbo-Jets.
- In ihm findet man trotzdem Krebstiere, durchsichtige Schneckenfische und Seegurken.
- Das Überraschendste in der Tiefsee ist Plastik.
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Nachfolgend finden Sie eine Abschrift des Videos.
Erzähler: Der Marianengraben ist der tiefste Punkt der Erde. So tief, dass, wenn man den Mount Everest hineinwerfen würde, seine Spitze immer noch mehr als einen Kilometer unter Wasser liegen würde. So tief, dass kein Licht den Grund erreicht. Und wenn man ihn spüren könnte, wäre der Druck so groß wie das Gewicht von 48 Jumbo-Jets.
Aber irgendwie findet das Leben einen Weg. Sehr seltsames Leben.
Die Wahrheit ist, auf den ersten Blick…
Douglas Bartlett: Du wärst nicht sehr beeindruckt. Es wird eine Art seidiges, graugrünes Sediment sein.
Erzähler: Aber wenn man etwas zu essen hinlegt, werden einige der seltsamsten Kreaturen des Planeten aus der Dunkelheit auftauchen. Wie diese.
Sie sind Krebstiere, die Amphipoden genannt werden. Einige Exemplare können bis zu 30 Zentimeter lang werden, also etwa so groß wie ein American Football. Wie Hummer haben diese Tiere ein hartes Exoskelett aus Kalziumkarbonat, das man hier unten in mehr als 10.000 Metern Tiefe normalerweise nicht finden würde. Denn ab etwa 4.500 Metern ist der Druck so groß und die Temperatur so niedrig, dass sich das Kalziumkarbonat auflöst.
Aber diese Flohkrebse haben eine Geheimwaffe. Oder besser gesagt, einen Schutzschild. Die Krebse sind mit einer Panzerung aus Aluminium überzogen, das sie in ihrem Körper mit Hilfe von Aluminium aus dem Meeresboden synthetisieren. Das ist auch gut so, denn diese Schalen sind ihre beste Verteidigung gegen etwas anderes, das im Abgrund lauert.
Der Marianen-Schneckenfisch, auch bekannt als der tiefste Fisch, der je entdeckt wurde und den Wissenschaftler in mehr als 8.000 Metern Tiefe gesehen haben. Und es gibt eine Menge seltsamer Dinge über diese Fische. Sie haben biegsame Knochen, von denen die Wissenschaftler annehmen, dass sie dadurch dem Druck besser standhalten können. Sie sind blind, denn wenn es so dunkel ist, hat es keinen Sinn, zu sehen. Und…
Bartlett: Ihre Haut ist durchsichtig, so dass man ihre inneren Organe sehen kann.
Erzähler: Aber sie sind auch eines der größten Raubtiere des Grabens. Und wenn du einen Beweis dafür willst, sieh dir dieses erschreckende Röntgenbild an. Schneckenfische sind sicherlich merkwürdig. Aber ihr habt ja auch noch nicht…
Bartlett: Ein Xenophyophor.
Erzähler: Es ist ein einzelliger Organismus, der einer Riesenamöbe ähnelt. Mit einer Länge von etwa 10 Zentimetern ist er sogar einer der größten Einzeller der Erde. Im Graben gibt es auch das, was Bartlett als…
Bartlett: Diese kleinen Seeschweine.
Erzähler: Das sind kleine, durchsichtige Seegurken, die auf tentakelartigen Beinen über den Meeresboden krabbeln.
Aber das vielleicht Überraschendste, was man im Marianengraben entdecken kann, ist das hier: Plastik. 1998 entdeckte ein ferngesteuertes Tauchfahrzeug eine Plastiktüte in 10.898 Metern Tiefe. Und 2019 meldete ein Forscher Anzeichen von Plastikmüll in noch größerer Tiefe. Darüber hinaus haben Forscher Mikroplastik in den Mägen von Flohkrebsen in der Challenger-Tiefe gefunden. Sie bezeichneten dies als “den tiefsten Nachweis der Aufnahme von Mikroplastik”
Und all das zeigt, dass es selbst hier, am entlegensten Ort des Planeten, den nur vier Menschen je besucht haben, Anzeichen für unseren enormen Einfluss auf die Welt gibt.
HINWEIS DER REDAKTION: Dieses Video wurde ursprünglich im Februar 2020 veröffentlicht.