Woher kommen Computerviren?

Es scheint, dass mir mehr als die Hälfte der Fälle, in denen ich zu einem Kunden gerufen werde, um einen Virus von dessen Computer zu entfernen, die universelle Frage gestellt wird: “Woher kommen die Viren?” oder “Warum gibt es überhaupt Viren?” Ich werde erklären, was ich ihnen sage.

Viren kommen im Cyberspace natürlich nicht so vor wie biologische Viren. Ein Programmierer muss sie erschaffen. Wir sind also selbst schuld an all den Kopfschmerzen, die wir bekommen, wenn wir versuchen, Viren auf unseren Systemen zu verhindern oder zu entfernen. Warum tun wir es also? Oder vielleicht sollte ich sagen: “Warum tun SIE es?” Hier sind einige Gründe dafür:

– Identitätsdiebstahl/Datendiebstahl

– Angeberrechte

– Fernsteuerung Ihres PCs

– Schädigung von Organisationen oder konkurrierenden Unternehmen

Ich erkläre das etwas ausführlicher.

Identitätsdiebstahl/beschränkter Datendiebstahl

In diesem Szenario wurde Ihr Computer mit einem Virus infiziert, der Informationen von Ihrem Computer aufzeichnet und diese Informationen an den Ersteller des Virus oder den Wirtscomputer zurücküberträgt. In vielen Fällen sucht der Virus nicht nach Daten auf Ihrem Computer, sondern überwacht Ihre Aktivitäten im Internet und die Daten, die Sie an das Internet senden, wie z. B. Kreditkarteninformationen, Kennwörter oder persönliche Identitätsdaten. Dann überträgt der Virus diese Informationen an den Wirtscomputer.

Bragging Rights

In manchen Fällen werden Viren nur zur Befriedigung des Programmierers, der sie entwickelt hat, erstellt und verbreitet. Je mehr Computer mit dem Virus infiziert werden, desto mehr Erfolgserlebnisse kann der Programmierer für sich verbuchen. In vielen Fällen stellen diese Arten von Viren nicht einmal eine große Bedrohung dar, sondern verursachen lediglich lästige Popup-Fenster oder Schwierigkeiten bei der Verwendung des Betriebssystems des Computers.

Fernsteuerung des PCs

Im Falle von Viren, die einen Fernzugriff auf den Computer ermöglichen, muss es sich nicht unbedingt um einen vollständigen Zugriff auf den Computer handeln, sondern kann der Computer auch als Sklave des Wirtscomputers fungieren, der dem Computer Befehle zur Durchführung von Aktionen sendet, die dem Virenprogrammierer in irgendeiner Weise zugute kommen. Ein infizierter Computer kann dem Wirtscomputer helfen, indem er eingeschränkte Daten aus dem lokalen Netzwerk des Sklavencomputers findet, oder er sendet einfach einen Strom unnötiger Daten vom Sklavencomputer an eine Website oder ein Netzwerk einer dritten Partei. Sind Hunderte oder gar Tausende von Computern infiziert und senden sie alle unnötige Daten an eine dritte Partei, führt dies dazu, dass die Website der dritten Partei überflutet wird und nicht mehr normal funktioniert. Der Programmierer des Virus kann also ein Mitglied oder eine konkurrierende Organisation mit der dritten Partei sein, und da ihr Virus auf mehreren verschiedenen, nicht miteinander verbundenen Arbeitsstationen infiziert ist, gibt es praktisch keine Möglichkeit, die Überflutung der Website oder des Netzwerks mit dem Programmierer in Verbindung zu bringen, der den Virus erstellt hat.

Um Organisationen oder konkurrierende Unternehmen zu schädigen

Nun gibt es Viren, die tatsächlich Ihren Computer beschädigen oder erstellt werden, um sich über ein Netzwerk von Computer zu Computer zu verbreiten, und wenn sie einmal da sind, suchen sie das Betriebssystem und beschädigen oder löschen bestimmte Dateien. Diese Art von Viren wird in der Regel von einem Programmierer erstellt, der eine andere Absicht verfolgt als die Organisation, die er mit dem Virus infiziert hat. Auch hier kann der Virus eine Reihe von Funktionen ausführen, aber die Grundidee ist, dass er die Funktion des Unternehmens stört. Diese Art von Viren verbreitet sich sehr gut über E-Mail, da die meisten Organisationen intern viele E-Mails versenden, aber in solchen Szenarien können auch Computer außerhalb der Organisation infiziert werden, so dass Personen, die gar nicht betroffen waren, zu Kollateralschäden werden.

In jedem Fall sind Viren vorerst nicht mehr wegzudenken. Zumindest solange, bis wir schlauen Leuten, die sich auf Kosten anderer bereichern wollen, das Handwerk legen können.

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