Eysenck war ein Anhänger empirischer und statistischer Methoden. Er bediente sich daher in der Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung der Faktorenanalyse, aufbauend auf den Arbeiten von Charles Spearman.
In der Einführung des Buches The inequality of man (1973) beschreibt Eysenck ausführlich seine Entwicklung vom überzeugten Behavioristen, der die unterschiedlichen Ausprägungen der Menschen vor allem der Umgebung, in der sie aufwachsen, zuschreibt, zum Anhänger der Auffassung, dass diese Ausprägungen maßgeblich durch Vererbung bestimmt seien.
IntelligenzforschungBearbeiten
In der Intelligenzforschung setzte er die Forschungen seines Lehrers Cyril Burt fort und versuchte, den ererbten Anteil der Intelligenz zu bestimmen, den er bei 70 bis 80 Prozent sah. Zugleich kritisierte er die gängigen Intelligenztests, da diese seiner Meinung nach nicht die ganzen Fähigkeiten einer Person messen. Nach Eysenck gibt es zwei Grundprozesse der Intelligenz. Intelligenz-Tests erfassen nur die sogenannten Level II abilities, nicht jedoch die Level I abilities, die mit diesen nur schwach korreliert sind.
Eysenck vertrat die These, es gebe zwischen den “Rassen” signifikante Unterschiede hinsichtlich des Intelligenzquotienten. Weiße seien Schwarzen voraus:
“Wenn man schwarze und weiße amerikanische Kinder im Hinblick auf Schulen, Wohnungen sowie den Status und Einkommen der Eltern verglich, so konnte dies schwerlich jene IQ-Differenz von 15 Punkten zwischen den Rassen aufheben; schlimmer noch, bei einem Vergleich der Kinder von schwarzen Mittelstandseltern, die gute Schulen besuchten und in gutem Milieu lebten, mit den Kindern von weißen Arbeiterklasseeltern, die in schlechte Slumschulen gingen und in ärmlicher Umgebung hausten, schnitten die weißen Kinder immer noch in Intelligenztests besser ab.”
Forscher wie Donald D. Dorfman und Leon Kamin gehen davon aus, dass ein großer Teil der Daten von Burt, auf die Eysenck sich unter anderem berief, gefälscht worden sei. Andere Forscher widersprechen dieser Ansicht jedoch.
PersönlichkeitsforschungBearbeiten
Auch in der Persönlichkeitsforschung ging er von genetisch bedingten Unterschieden der Personen aus. Eysenck entwickelte ein Persönlichkeitssystem, bei dem sich die Persönlichkeit jedes Individuums als Resultat der Ausprägung der Dimensionen Introversion–Extraversion und Labilität–Stabilität beschreiben lässt. So überschneidet sich die antike Temperamentenlehre mit der Eysencks: Der Phlegmatiker ist introvertiert und stabil, Melancholiker introvertiert und labil, der Sanguiniker extravertiert und stabil und der Choleriker extravertiert und labil. Eysencks Theorie ist aber keine Persönlichkeitstypologie, sondern eine Faktorentheorie, die auf Persönlichkeitsdimensionen basiert. Eine weitere Dimension seiner Persönlichkeitsforschung ist der Psychotizismus, welcher sozial abweichendes Verhalten zum Gegenstand hat.
Er versuchte, seine Theorie mit physiologischen Prozessen zu verbinden. Extravertierte seien z. B. mit einer erhöhten Erregungsschwelle des aufsteigenden retikulären Aktivierungssystems (ARAS) des Hirns charakterisiert. D. h., sie befinden sich kontinuierlich unter einem verminderten Erregungsprozess durch die Umwelt, verbunden mit hemmenden Impulsen des Körpers (gesendet von der Formatio reticularis im Gehirn). Bei Introvertierten verhält es sich entgegengesetzt: Sie sind chronisch reizüberflutet. Eysenck ging deshalb davon aus, dass Introvertierte aufgrund ihres höheren Erregungspotentials leichter konditionierbar sind als Extravertierte, und stützte seine Annahmen empirisch mit diversen Konditionierungsexperimenten (z. B. Lidschlussexperimente).
Mit seinen Forschungen zur Erregung und Hemmung lehnte sich Eysenck an die Theorien von Iwan Petrowitsch Pawlow bzw. Clark L. Hull an.
Er entwickelte eine Reihe auch ins Deutsche übersetzter Persönlichkeitsskalen wie das Maudsley Medical Questionaire (MMQ, MPI), das Eysenck Persönlichkeits-Inventar (EPI) und das Eysenck Personality Questionnaire (EPQ). Eysencks Persönlichkeitsfaktoren standen in Konkurrenz zu dem 16-Faktoren-Modell von Raymond Bernard Cattell. Das zurzeit bewährteste Modell ist das Fünf-Faktoren-Modell (Big Five), welches mit der Persönlichkeitstheorie Eysencks in vielen Punkten übereinstimmt. Introversion–Extraversion entspricht dort der gleichnamigen Kategorie und Labilität–Stabilität dem Neurotizismus. Lediglich Psychotizismus lässt sich nicht ganz so klar anderen Persönlichkeitseigenschaften zuordnen.
PsychotherapieBearbeiten
Eysenck evaluierte ab 1952 die Heilungserfolge der Psychoanalyse und befand, dass die Therapie nach Sigmund Freud nicht nur genauso wenig zur Gesundung der Patienten beitrage wie eklektische Therapien, sondern die Besserung durch Spontanheilung sogar behindere. Nach seiner Messung zeigten 44–64 Prozent der langjährig Behandelten eine Besserung, jedoch 72 Prozent einer unbehandelten Kontrollgruppe. Dies war der Beginn von Eysencks Psychoanalyse-Kritik. Später revidierte Eysenck diese Ansicht mit dem Hinweis, dass der Nachweis der Wirksamkeit seinerzeit noch nicht erbracht worden sei. Seiner Herausforderung ist es zu verdanken, dass fortan vermehrt empirische Psychotherapieforschung betrieben wurde. Neben Joseph Wolpe wurde Eysenck einer der Gründer der Verhaltenstherapie und entwickelte diese auf empirischer Basis weiter.
AstrologieBearbeiten
Eysenck war der Auffassung, dass die Sterne den Lebenswandel eines Menschen beeinflussen. Er habe “einige echte Fakten im Bereich der Astrologie” gefunden, die “ziemlich schlüssig” belegen, “daß eine Beziehung zwischen dem Stand der Planeten (Mars, Saturn und Jupiter) bei der Geburt eines Kindes und seiner späteren Persönlichkeit” bestehe.