Logan war ein Doktorand, der antike italienische Poesie studierte. Sein Leben war ausgefüllt mit Regalen voller alter Bücher und einem Lehrauftrag, bei dem er lethargische Studienanfänger inspirieren sollte. Sein Doktorvater war schwierig und inkonsequent, und Logan war ein Menschenfreund, der sich Sorgen machte, dass sein Doktorvater und seine Studenten immer verärgert über ihn waren. Er kam auf Bitten seiner Frau Yuko zu mir, die angesichts seiner veränderten Persönlichkeit in Panik geriet. “Früher war er fröhlich, lebenslustig und interessiert an seiner Arbeit”, sagte sie. “Jetzt ist er ein Zombie. Er tut nur noch das Nötigste und redet weder mit mir noch mit anderen. Er kommt nach Hause, geht ins Bett und schlurft dann am Morgen davon. Selbst wenn er vor dem Computer sitzt oder ein Buch liest, beschäftigt er sich nicht damit. Er hat mir schon seit Ewigkeiten keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt.”

Als wir uns das erste Mal trafen, saß Logan zusammengekauert in seinem Stuhl, als ob er versuchen würde, zu verschwinden. Seine Stimme war klein und schwach, und er zählte so viele Dinge auf, die ihn überwältigten, dass ich den Überblick verlor. Das Leben erdrückte ihn, und er gab wimmernde Geräusche von sich.

Der Blick der Depression

Logan war ernsthaft depressiv. Veränderungen beim Schlafen und Essen? Ja. Verlust des Interesses an Aktivitäten, die er früher gerne gemacht hatte? Richtig. Schuldgefühle? Ununterbrochen. Und so weiter. Er sprach in selbstzerstörerischen Worten: “Ich bin dumm, warum habe ich geglaubt, dass ich das tun kann? Ich bin eine Enttäuschung für Yuko.” Und er beschrieb intensiven emotionalen Schmerz und Selbstmordgedanken: “Ich werde nie fertig werden und meine Familie wird ohne mich besser dran sein.” Es war klar, dass sein Schmerz ihn und seine Ehe zerstörte.

Depressionen und Beziehungen

Depressionen zerstören die Beziehung zum Opfer. Viele Studien zeigen, wie dies geschieht. Zunächst einmal strahlen depressive Menschen oft eine Welle von Negativität aus, mit der ein Partner nur schwer umgehen kann. Außerdem treffen sie mehr schlechte Entscheidungen, wenn sie deprimiert sind, z. B. betrunken Auto fahren oder gemeine Dinge sagen. Nicht depressive Partner machen sich oft Sorgen oder fühlen sich schuldig für das, was passiert. Eine Studie ergab, dass der Anblick des Gesichts eines depressiven Partners eine depressive Reaktion im eigenen Gehirn auslöst. Es ist anstrengend, den anderen in seinem Schmerz zu sehen, und das verstärkt den Teufelskreis. Wenn Yuko sich aufregte, löste dies bei Logan eine verzerrte Wahrnehmung aus. Er sah ihre Emotionen als feindselig an, auch wenn sie es nicht waren. Er nahm an, dass sie sich aufregte, weil sie ihn hasste, obwohl sie sich in Wirklichkeit nur Sorgen machte.

Der Kreislauf setzt sich fort, wenn der deprimierte Partner von seinem Schmerz verzehrt wird und keine Zuneigung empfinden oder sich um die andere Person kümmern kann. Wenn jemand verzweifelt ist, verliert er den Kontakt zu seiner Intuition und kann die Mimik und Körpersprache des anderen nicht verstehen. Der Schmerz nimmt die ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass ein Mann mit Zahnschmerzen nicht verliebt sein kann, und so ist es auch mit emotionalen Verletzungen. Ein pochender Schmerz in der Seele lässt wenig Raum für etwas anderes.

Logan zeigte viele veränderte, deprimierte Wahrnehmungen. Er “wusste”, dass seine Schüler ihn für einen schrecklichen Lehrer hielten, obwohl die meisten in Wirklichkeit müde waren und keine Lust auf Poesie hatten. Seine melancholische Stimmung verstärkte seine Selbstkritik, und seine Worte wurden irrational und hart.

Glücklicherweise halfen Therapie, bessere Selbstfürsorge und offene Kommunikation mit Yuko Logan, sich zu erholen. Nachdem er seine Depression überwunden hatte, sah er die Dinge klarer, neigte weniger zu extremer Negativität und hatte wieder Hoffnung, dass er in seinem Studium und in seiner Beziehung erfolgreich sein könnte. Wenn Sie oder jemand, den Sie lieben, Probleme haben, sollten Sie sich Hilfe holen. Eine Beziehung kann eine heilende Kraft sein, und die Partner können daran arbeiten, Ressourcen zu finden und sich gemeinsam besser zu fühlen.