Die Schilddrüse ist eine kleine, aber wichtige Drüse an der Basis des Halses. Die Drüse setzt Hormone frei, die verschiedene Funktionen im Körper wie Wachstum, Zellreparatur und Stoffwechsel aufrechterhalten. Unter bestimmten Bedingungen kann die Funktion der Drüse jedoch gestört sein. Wenn die Schilddrüse nicht genügend Schilddrüsenhormone produziert, spricht man von einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion fühlen sich oft kalt und müde und nehmen leicht an Gewicht zu. Laut einer in der Zeitschrift The Lancet veröffentlichten Studie liegt die Prävalenz der Schilddrüsenunterfunktion in Indien bei etwa 11 %.
Eines der Probleme im Zusammenhang mit der Schilddrüsenunterfunktion ist ein langsamerer Stoffwechsel, so dass die Forschung darauf hindeutet, dass die Ankurbelung des Stoffwechsels durch Änderungen des Lebensstils bei der Regulierung der Schilddrüsenunterfunktion helfen könnte. Neben regelmäßiger Bewegung und körperlicher Aktivität ist es auch wichtig, Lebensmittel zu essen, die den Stoffwechsel anregen. Ebenso sollten Sie Lebensmittel oder Nährstoffe meiden, die die Erkrankung verschlimmern können. Hier ist eine Liste von Lebensmitteln, die Sie bei einer Schilddrüsenunterfunktion meiden sollten:
1. Gluten
Gluten, ein Protein, das in aus Weizen, Gerste und Hirse verarbeiteten Lebensmitteln vorkommt, kann das Verdauungssystem verändern und den Dünndarm reizen. Dadurch wird die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen behindert, was zu einer Schilddrüsenunterfunktion führt. Eine Studie kommt auch zu dem Schluss, dass eine glutenfreie Ernährung die Aufnahme von Schilddrüsenmedikamenten fördert. Wenn Sie dennoch glutenhaltige Körner essen möchten, sollten Sie Vollkorngetreide (Vollkornmehl oder Atta), aber keine verarbeiteten oder polierten Körner (Weißmehl oder Maida) verwenden. Einige der glutenfreien Körner sind Mais, Hafer, Buchweizen, Reis, Quinoa, Fingerhirse (Ragi), die Sie in Ihrer glutenfreien Diät in Betracht ziehen könnten.
2. Gemüse der Kohlfamilie
Kreuzblütler wie Brokkoli und Kohl sind dafür bekannt, dass sie reich an Nährstoffen und Ballaststoffen sind, aber sie enthalten eine Verbindung, die als Goitrogene bekannt ist und die Schilddrüsenfunktion beeinflussen kann. Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kreuzblütler die Jodaufnahme beeinträchtigen und die Produktion von Schilddrüsenhormonen verringern und daher nicht roh verzehrt werden sollten. Andererseits argumentieren Forscher auch, dass man viel Kreuzblütlergemüse essen muss, um die Schilddrüsenfunktion zu verändern. Wenn Sie diese Gemüsesorten in Ihre Ernährung aufnehmen, sollten Sie dies in kleinen Mengen tun und darauf achten, dass sie gut gekocht werden, da dadurch die in diesen Gemüsesorten enthaltenen Goitrogene inaktiviert werden.
3. Soja und aus Soja gewonnene Lebensmittel
Soja, Tofu und Sojamilch sind reich an Isoflavonen, einer Verbindung, von der angenommen wird, dass sie das Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion erhöht und die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen erschwert. Da die Forschung jedoch noch uneins darüber ist, ob ein erhöhter Verzehr von Sojaprodukten die Beschwerden verschlimmert, sollte man den übermäßigen Genuss dieser Lebensmittel vermeiden.
4. Koffein
Für manche Menschen mag Kaffee ihr morgendliches Lieblingsritual sein. Eine in der Zeitschrift Thyroid veröffentlichte Studie legt jedoch nahe, dass das im Kaffee enthaltene Koffein die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen im Verdauungssystem blockieren kann. Außerdem wird Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion geraten, das Schilddrüsenpräparat als erstes am Morgen einzunehmen. Wenn Sie das Präparat unbedingt einnehmen müssen, empfehlen die Ärzte, mindestens 30 bis 45 Minuten nach der Einnahme des Präparats mit einer Tasse Kaffee zu warten – oder mit anderen Nahrungsmitteln oder Getränken.
5. Junkfood oder verarbeitete Lebensmittel und Desserts
Wer genießt nicht gerne einen abendlichen Snack aus Pakodas, Gebäck oder Süßigkeiten? Leider sind diese Köstlichkeiten keine gute Idee für Menschen mit Hypothyreose. Die verarbeiteten Lebensmittel wie Fleischkonserven, Desserts in Dosen, verpackte Chips oder Krapfen enthalten Unmengen an Salz, Zucker, Öl und Konservierungsstoffen und sollten daher vermieden werden. Diese Lebensmittel sind leere Kalorien mit null oder wenig Nährwert und belasten den Körper mit unnötigen Kalorien. Aufgrund des verlangsamten Stoffwechsels bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist es schwieriger, die überschüssigen Kalorien zu verbrennen, was zu Fettleibigkeit führen kann.
6. Alkohol
Bevor Sie Ihren Lieblingscocktail bestellen, sollten Sie wissen, dass Alkohol sowohl den Schilddrüsenhormonspiegel im Körper als auch die Fähigkeit der Schilddrüse, das Hormon zu produzieren, beeinträchtigen kann. Laut einer Studie, die im Indian Journal of Endocrinology and Metabolism veröffentlicht wurde, kann Alkohol sogar Stimmungsstörungen hervorrufen oder verstärken, die ebenfalls mit einer Schilddrüsenunterfunktion in Verbindung gebracht werden. Daher ist es am besten, den Alkoholkonsum zu vermeiden, wenn Sie eine Schilddrüsenerkrankung haben.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel über Hypothyreose.