Geschichte der vorliegenden Erkrankung:
Ein 31-jähriger Mann wurde von Sanitätern mit dem Status nach einem Motorradunfall mit hoher Geschwindigkeit eingeliefert. Der Patient war tachykard und hypotensiv mit einem anfänglichen GCS-Wert von 11. Er benötigte eine sofortige Bluttransfusion und Intubation. Der Patient hatte mehrere traumatische Verletzungen, darunter eine Deformierung des linken Oberschenkels und ein instabiles Becken. Er hatte tastbare distale Pulse und eine weitgehend normale Sensibilität und Motorik in den beiden unteren Extremitäten.
Wichtige Befunde:
Die erste Röntgenaufnahme des Beckens zeigt eine Beckenbruchdeformität mit Schambein-Symphysen-Dislokation, links größere als rechte Iliosakral-Diastasen und Frakturen des linken oberen und unteren Schambeinastes, des rechten unteren Schambeinastes und der linken vorderen Acetabulumsäule. Die zusätzlichen Inlet- und Outlet-Röntgenaufnahmen des Beckens nach Anlegen eines Beckenbinders zeigen ebenfalls eine Open-Book-Fraktur mit deutlicher Verbesserung der verbreiterten Schambeinfuge.
Diskussion:
Schwere Beckenverletzungen, einschließlich Open-Book-Luxationen, haben eine hohe Sterblichkeitsrate von 10,4 %.1,2 Der Mechanismus ist in der Regel ein Kraftfahrzeugaufprall oder ein Sturz aus großer Höhe.3 Verrenkungen der Schambeinfuge sind selten und machen 0,3-8,2 % aller Frakturen aus.4,5 Sie können durch Gefäß-, Bauch- und Nervenverletzungen zu tödlichen Komplikationen führen.6 Bei schweren Beckentraumata müssen so schnell wie möglich Beckenbinder eingesetzt werden, um Blutungen durch die Neuausrichtung der Bruchflächen zu verringern und instabile Frakturen zu stabilisieren.7,8 Eine Dislokation des offenen Buches kann durch einfache anteroposteriore Röntgenaufnahmen des Beckens erkannt werden.9 Die endgültige Behandlung von Dislokationen des offenen Buches ist sehr individuell und hängt von der Kontrolle der hämorrhagischen Blutung ab. Die häufigste Methode ist die offene Reposition und interne Fixation (ORIF), obwohl in einigen Fällen eine externe Fixation zur Stabilisierung des Beckens ausreichen kann.10 Unser Patient wurde wegen multipler traumatischer Verletzungen eingeliefert und unterzog sich einer geschlossenen Reposition und perkutanen Fixierung des hinteren Beckenrings, einschließlich der bilateralen Iliosakralgelenke, sowie einer ORIF der Schambeinfuge.
Themen:
Offenes Becken, Beckenfraktur, instabiles Becken, Schambeinfehlstellung, Röntgenbild, Trauma.
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Open Book Beckenfraktur -. Fallbericht
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